Fahrraddiebstähle in der Schweiz: Ein wachsendes Problem

In der Schweiz haben Fahrraddiebstähle in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Besonders im Jahr 2023 erreichten die gemeldeten Diebstähle einen neuen Höchststand. Über 10.000 Fälle wurden allein bei der AXA, der grössten Schadenversicherung der Schweiz, registriert. Das ist ein Anstieg von etwa 10 Prozent gegenüber dem bereits rekordverdächtigen Jahr 2022. Aber was steckt hinter diesem Anstieg und was können wir tun, um unsere Fahrräder besser zu schützen?

Städtische Hotspots und regionale Unterschiede

Ein genauerer Blick auf die Diebstahlstatistiken zeigt, dass städtische Gebiete besonders betroffen sind. In der Nordwestschweiz, insbesondere in Basel-Stadt, ist die Diebstahlquote besonders hoch. Jede 27. versicherte Person meldete 2023 einen Diebstahl, im Vergleich zu jeder 33. Person im Jahr 2022. Auch in anderen Kantonen wie Genf, Luzern und Bern steigen die Zahlen weiter an. Im Gegensatz dazu ist die Diebstahlquote im Tessin und im Wallis deutlich niedriger. Hier verliert nur jeder 365. Haushalt ein Fahrrad an Diebe, was fast 14-mal weniger ist als in Basel-Stadt.

E-Bikes im Visier der Diebe

Einen erheblichen Anteil der gestohlenen Fahrräder machen E-Bikes aus. Im Kanton Wallis waren mehr als ein Drittel der 2022 entwendeten Fahrräder E-Bikes. Diese Fahrräder sind aufgrund ihres höheren Wertes besonders attraktiv für Diebe. Der durchschnittliche Schaden pro Diebstahl beträgt etwa 2100 Franken, was auf die steigende Anzahl teurer Fahrräder und E-Bikes zurückzuführen ist. Noch vor drei Jahren lag dieser Wert bei 1450 Franken. Die AXA zahlte im Jahr 2023 rund 22 Millionen Franken für Fahrraddiebstähle, was die gestiegenen Kosten aufgrund der teureren gestohlenen Fahrräder widerspiegelt.

Warum die Zahl der Diebstähle steigt

Die Gründe für die steigenden Fahrraddiebstähle sind vielfältig. Ein wichtiger Faktor ist die zunehmende Anzahl und Beliebtheit von Fahrrädern, insbesondere von teuren Modellen und E-Bikes. Zudem tragen organisierte Banden, die in Grenznähe operieren und gestohlene Fahrräder ins Ausland bringen, zur Problematik bei. Auch städtische Gebiete, in denen viele Fahrräder vorhanden sind, bieten eine günstige Gelegenheit für Diebe.

Wie wir unsere Fahrräder schützen können

Die Polizei empfiehlt verschiedene Massnahmen, um Fahrraddiebstähle zu verhindern:

  • Hochwertige Schlösser: Verwende qualitativ hochwertige Schlösser und sichere dein Fahrrad immer an festen Infrastrukturen.
  • Abstellmöglichkeiten: Stelle dein Fahrrad, wenn möglich, in abschliessbaren oder überwachten Räumen ab.
  • Registrierung und Versicherung: Registriere dein Fahrrad und notiere die Rahmennummer, beispielsweise über den Veloget Service. Auch eine entsprechende Versicherung kann im Falle eines Diebstahls den finanziellen Schaden mindern.

Fazit

Fahrraddiebstahl ist ein wachsendes Problem in der Schweiz, das nicht nur finanzielle Schäden verursacht, sondern auch den Aufwand für die Betroffenen erhöht. Präventive Massnahmen sind daher essenziell, um das Risiko zu minimieren und Fahrräder bestmöglich zu schützen. Die regionalen Unterschiede in den Diebstahlraten und die zunehmende Beliebtheit teurer Fahrräder und E-Bikes verdeutlichen die Komplexität dieser Herausforderung. Gemeinsam können wir durch Wachsamkeit und entsprechende Sicherheitsmassnahmen dazu beitragen, die Zahl der Fahrraddiebstähle zu reduzieren.

Bleibe informiert, schütze dein Fahrrad und teile diese wichtigen Informationen mit anderen Fahrradfahrern in deinem Umfeld. Zusammen können wir einen Unterschied machen!


Quellen
:

Facebook
Pinterest
WhatsApp